Der MFC Untere Nahe e.V. stellt sich vor

Flugplatzumzug 1997 bis 1999 

Der MFC Untere Nahe e.V. hatte sein Fluggelände am Langenlonsheimer Wald in Richtung Dorsheim. Für nicht so Ortskundige sei erwähnt, Dorsheim liegt direkt an der A 61 Koblenz - Bingen. Die Gemeinde Dorsheim lag ca. 750 Meter von der nördlichen Platzgrenze entfernt. Alle wußten, daß die Gemeinde in diesem Zwischenbereich ein Neubaugebiet ausgeschrieben hatte. Hier sollten ca. 50 neue Einfamilienhäuser entstehen. Da aber unser Fluggelände in der Ortsgemarkung von Laubenheim lag, machten wir uns zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch keine Sorgen. Doch im Frühjahr 1996 war es dann soweit und die ersten Grundstücke im Neubaugebiet waren abgesteckt und wir wurden uns so langsam bewußt, dass der Abstand zu unserem Platz in den nächsten Jahren auf ca. 400 Meter schrumpfen würde. In einigen Vereinsabenden wurde dann darüber beraten, wie es mit dem MFC Untere Nahe e.V. und seinem Fluggelände weitergehen soll, da sich auch nun einige Neubürger im Klaren waren, dass in unmittelbarer Umgebung ein Modellflugplatz vorhanden ist.

 

Doch bevor es von dieser Seite zum vorprogrammierten Widerstand kam, beschloss der MFC Untere Nahe e.V. sich nach einem neuen Fluggelände um-zuschauen. Es fand sich sehr schnell ein Gemark-ungsteil, mit dem eigentlich alle Vereinsmitglieder ein-verstanden waren. Die nächste Frage war also, wem die Grundstücke gehören und wie groß diese sind. Dann die Erleichterung - ein Grundstück 55m breit und 180m lang an drei Seiten durch Feldwege begrenzt rückte in unseren näheren Augenschein.

Nach einigen Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern und Pächter von altem bzw. neuem Platz, wurde vereinbart, dass wir ab Herbst 1997 das gewünschte Gelände verpachtet bekommen und der Vorpächter unseren alten Platz zum Ackerbau übernimmt. Da der alte Platz etwas kleiner war als der Neue, gaben wir am nördlichen Platzende des neuen Geländes noch ca. 35m an den Vorpächter ab, so dass diesem die selbe Fläche zum Ackerbau zur Verfügung steht. So hatte unser neues Fluggelände zunächst die Maße von 55m Breite und 145m Länge. Was dann nach Abschluss des neuen Pachtvertrages an Bürokratie noch alles auf uns zu kam, sei hier nur in Kürze erwähnt. Anfrage an die Gemeinden, die in einem Umkreis von 1,5 km um den Platz liegen auf Genehmigung des neuen Platzes. Antrag bei der Bezirksregierung für eine Aufstiegserlaubnis, die erstaunlicher Weise ohne große Schwierigkeiten und recht zügig bewilligt wurde.

 

So ging ein Jahr ins Land und im September 1997 sollten die ersten Arbeiten anlaufen. In Mithilfe des Vorpächters wurde das neue Grundstück glatt gezogen, leicht angewalzt und mit Rasen eingesät. Über den zum Glück sehr milden Winter hatte der Rasen genug Zeit zum Wachsen und so gingen die Arbeiten im Februar 1998 weiter. Sträucher und Bäume wurden gepflanzt; der Schutzzaun aufgebaut; eine Grillstelle angelegt; Bänke gesetzt, Anfahrtswege geschottert. Jedoch eine Hütte, wie auf dem alten Platz, ließ noch auf sich warten.

An dieser Stelle sei aber noch erwähnt, das parallel zu allen Bauaktionen auf dem neuen Platz die Abrissarbeiten auf dem alten Gelände anstanden. Mit dem Abriss der alten Hütte Ende März war dann das Schicksaal besiegelt und unsere alte Start- und Landebahn wurde dem Erdboden gleich gemacht. So war der MFC Untere Nahe e.V. ohne Dach über dem Kopf, doch die Fläche für die neue Hütte war schon abgesteckt. Ein Bauantrag wurde gestellt, der dann kurzer Hand mit der Begründung abgelehnt wurde, dass ein Verein auf offenem Feld keine Hütte bauen dürfte, obwohl auf dem alten Platz eine genehmigte Hütte vorhanden war.

Hiermit bestand das erste größere Problem in der laufenden Umzugsaktion. Doch in Mithilfe der Ortsgemeinde Laubenheim, sollten wir doch noch zu unserer Hütte kommen und ein paar Wochen später war unsere Hütte doch genehmigt !

 

Die Fläche, an der die Hütte entstehen sollte wurde gepflastert und die Fundamente betoniert. Die Hütte wurde dann von einem Vereinsmitglied mit einem befreundetem Schreiner in ihrer entgültigen Form auf das Zeichenbrett gebracht. Über den Winter 1998/99 wurden dann die einzelnen Holzteile zugeschnitten, bearbeitet und mit Holzschutzmittel gestrichen. Im Mai 1999 war es dann soweit und der Rohbau der Hütte konnte an einem Tag errichtet werden. So hatten wir bei schlechtem Wetter wenigstens ein Dach über dem Kopf. Über die Sommermonate wurde die Hütte fertiggestellt und im hinteren Teil ein Geräteraum eingerichtet. So kamen schließlich im August 1999 die letzten Arbeitsaktionen im Rahmen der Umzugsaktion auf den Verein zu und es wurde bereits eine Einweihungsfeier geplant. Anfang September 1999 konnte dann der neue Platz des MFC Untere Nahe e.V. durch Herrn Zimmer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Langenlonsheim, eingeweiht werden.

 

Das soll aber nicht heißen, dass an diesem Tag zum ersten Mal der neue Luftraum getestet wurde. Seit dem Frühjahr 1998 lief bereits ein normaler Flugbetrieb und manche konnten es sich auch nicht nehmen lassen auf dem alten Platz zu starten und einen „Überlandflug“ zum neuen Platz zu wagen.

Natürlich geht eine so umfangreiche Aktion auch nicht ohne Opfer vonstatten. Es wurde festgelegt, dass jedes Vereinsmitglied mindestens 25 Arbeitsstunden zum Umzug beitragen, oder einen Betrag von 250 DM in die Vereinskasse zahlen musste. Dies führte, wie nicht anders zu erwarten, zu kleineren Streitigkeiten und auch zu Austritten aus dem Verein. Doch Ausnahmen wurden keine gemacht. Die Fairness gegenüber den Helfern sollte gewahrt werden, die teilweise 200 und mehr Stunden geleistet hatten. Alles in allem kann man aber sagen, dass der Zusammenhalt im Verein durch diese Aktion gestärkt wurde, weil alle ein Ziel vor Augen hatten - ihr Hobby noch lange und in Ruhe auszuüben. Wir können auch darauf stolz, dass der Verein die gesamten Kosten von ca. 20000 DM selbst tragen konnte, was ihn aber an seine finanzielle Grenzen brachte. Aber auch dadurch wurde der Verein in der Öffentlichkeit mit mehr Respekt behandelt. Es wurde viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben, in der immer wieder über den Fortschritt beim Umzug berichtet wurde. Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen, es lohnt sich, den ersten Schritt zu machen. Damit hat sich in unserem Fall die bisherige Duldung unseres Vereins in einen stetigen Zuspruch und Unterstützung aus der Öffentlichkeit umgewandelt und wir können in die Zukunft blicken.